Tja, ich war jung. Es war 2006, ich war 24 und wollte in die Welt hinaus. Mich hatte es damals zwar weniger nach England gezogen aber wie es der Zufall so wollte kam Konzernintern eine Email von einem Haus in Milton Keynes die auf der Suche nach Mitarbeitern waren. Nachdem ich Milton Keynes gegoogelt habe dachte ich mir, ja, warum nicht und habe mich beworben und die Stelle auch bekommen.
Im Oktober 2006 ging es dann los.
Und dann wird einem auch Bewusst warum selbst in England Milton Keynes eher belächelt wird und eigentlich nur wegen seiner Einkaufsmöglichkeiten und Kreisverkehre bekannt ist. Weil es einfach nicht mehr ist. Die Stadt hat in der Mitte das City Centre. Dort ist alles, die Kinos, die Skihalle, die meisten Bars und Pubs, die Clubs, die Restaurants, das riesige Einkaufszentrum, einfach alles. Die Ausnahme sind die Superstores der großen Supermarktketten. Nur Sainsbury’s ist im City Centre vertreten, und Aldi und Lidl. Tesco und Asda haben sich in die Stadtteile verteilt. Immerhin. Dennoch ist eigentlich fast alles was man in Milton Keynes so machen kann am gleichen Ort. Und außer Essen, trinken und shoppen kann man ohnehin nicht machen.
Tja, so kam ich nach Milton Keynes. Wie das restliche England ist aber MK recht teuer. So sind wir bereits nach 6 Monaten zurück nach Deutschland.
Aber ich war auch seitdem nicht mehr da. Und genau deswegen habe ich während meines London Aufenthalts nun nach 12 Jahren wieder Milton Keynes besucht.
Was für ein cooler Bericht. Als deine damalige Mitbewohnerin in MK muss ich sagen, du hast den Nagel echt auf den Kopf getroffen und den merkwürdigen Spirit der Stadt sehr gut eingefangen. Es ist wirklich ein „odd place“ – und so ein bisschen bin ich auch immer noch traumatisiert von der damaligen Zeit. 😀 Irgendwann fahren wir da nochmal zusammen hin und machen eine Revival-Tour. Denn auch wenn wir dort nicht mehr wohnen wollen, wird es doch immer ein Teil der persönlichen Geschichte bleiben.